Weihnachten Bischof

„Weihnachten in Gefahr!“ titelte die BILD-Zeitung im Oktober. Als dieser Titel im Kiosk Meisoll auf dem Tresen lag, reizte er zum Widerspruch: „Es kommt auf die Betrachtungsweise an!“ Die richtige Antwort daraif gab Landesbischof Ralf Meister vor der Landessynode (siehe Bild).
Wenn der Sinn von Weihnachten darin besteht, dass Familien in großer Runde Zeit miteinander verbringen: „Die Stube ist voll, wir sitzen und essen und unterhalten uns und packen Geschenke aus.“, dann ist dies tatsächlich in Gefahr. Wenn Weihnachten bedeutet „wir gehen Heiligabend in die Kirche, sehen den Tannenbaum im Altarraum, hören das Weihnachtsevangelium, singen ‚Stille Nacht‘ und zum Abschluss ‚O du fröhliche‘ im Stehen“, dann ist dieses Weihnachten in Gefahr.

„Heiligabend ist sicher!“ behaupten wir dagegen in der Kirchengemeinde: Die gute Botschaft, die vom Stall von Bethlehem ausgeht, wird auch in diesem Jahr zu hören sein. „Siehe, ich verkündige Euch eine große Freude: Euch ist heute der Heiland geboren.“ Das gilt unabhängig von allen äußeren Umständen, von Infektionszahlen und Corona-Verordnungen. Der Kerngedanke von Weihnachten ist, diese altbekannte freudige Botschaft zu hören. Das kann ein schreckliches Virus nicht zerstören. Es liegt an jedem einzelnen, was wir daraus machen!

Seit dem Sommer machen wir uns im Kirchenvorstand und Kollegenkreis (besonders zusammen mit Simon Pabst in Groß Berkel) Gedanken, wie unser gottesdienstliches Angebot für die Feiertage aussehen kann. Stunden über Stunden sind in die Planung geflossen, unzählige Gespräche wurden und werden geführt und mit vielen Menschen weiterführende Ideen aufgegriffen. Die Umsetzung wird einen ungeheuren ehrenamtlichem Einsatz benötigen. Doch wir wissen, dass es genug engagierte Personen in der Kirchengemeinde geben wird, die bereit sind, mitzuhelfen. Das hat durch die Zeit des Durchdenkens und Vorbereitens getragen. Sollte der Fall eintreffen, dass wir auf den Notfallplan zurückgreifen müssen, so heißt das längst nicht, dass Heiligabend ausfallen müsste. Es wird auch dann zu einer sehr intensiven Erfahrung mit der weihnachtlichen Botschaft kommen.