Die meisten Felder sind abgeerntet. Manche Landwirte haben als Mahnung für ihre schwierige Situation grüne Kreuze auf die Felder gestellt. Mit der Erinnerung an diese Kreuze auf den Feldern feiert die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Aerzen am Sonntag, 5. Oktober, um 10 Uhr Erntedank in der Marienkirche.

 

Seit Tagen werden in der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Aerzen und in einigen anderen Kirchengemeinden des Kirchenbezirks Segelboote aus Papier gefaltet: Die Boote sollen die kirchenleitenden Gremien der Evangelischen Kirche in Deutschland erinnern, sich an der Seenotrettung im Mittelmeer mit einem Schiff zu beteiligen. Zu den Sitzungen der Gremien in der kommenden Woche wird Landesbischof Ralf Meister die in Aerzen gesammelten Schiffe mitnehmen und dem Vorsitzenden des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford Strohm übergeben.

Bevor die Aktion am 1. September beendet wird, lädt die Kirchengemeinde während des Aerzener Wochenmarkts ein, Schiffe zu falten. Diakonin Sophie-Marie Kabuß und Pastor Christof Vetter sind zusammen mit einigen Konfirmandinnen und Konfirmanden auf dem Wochenmarkt am kommenden Freitag, 30. August, von 14 bis 18 Uhr präsent, um mit Interessierten weitere Schiffe zu falten und ins Gespräch zu kommen.

 

„Wohin mit der Landwirtschaft?“

Das freie Wort, diskutieren, verschiedener Meinung sein und sich Zeit nehmen für ein Thema. Das ist die Idee eines Projektes der Kirchengemeinde Aerzen im Rahmen des Themenjahren „Zeit für Freiräume 2019“. Am letzten Donnerstag im Monat treffen wir uns in einem Gasthaus im Flecken Aerzen und diskutieren mit einem prominenten Menschen, was auf der Seele brennt. Frauen und Männer sind eingeladen, mitzureden und zu widersprechen.
Am 29. August um 19:30 Uhr diskutieren wir mit Barbara Otte-Kinast, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz:
Abgemähte Felder, abgeerntete Äcker: Der Herbst kommt und die Arbeit in der Landwirtschaft nimmt kein Ende. Aber auch politisch ist die Landwirtschaft ein großes Thema: „Wohin mit der Landwirtschaft?“ so fragen wir die Ministerin, bei unserem „Freiraum Stammtisch“ im August. Zu einem spannenden Gespräch mit einer politisch verantwortlichen Gesprächspartnerin, zudem seit vielen Jahren Mitglied im Landesvorstand des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Hannover e.V. und im Landvolkvorstand, treffen sich alle Interessierte in der Waldquelle Aerzen, Waldquelle 1 zwischen Aerzen und Königsförde.

 

Ein Segelboot aus Papier mit eigenem Namen am Bug: Die Kirchengemeinde Aerzensignalisiert mit vielen solcher gefalteten Boote, dass sich die evangelische Kirche aktiv an der Seenotrettung im Mittelmeer beteiligen soll. Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund, an dem auch Gemeindeglieder aus Aerzenteilgenommen haben, wurde die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit ihren Gliedkirchen aufgefordert: „Schickt selbst ein Schiff in das tödlichste Gewässer der Welt. Ein Schiff der Gemeinschaft, der Solidarität und Nächstenliebe“. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat dies grundsätzlich unterstützt: Er befürworte ausdrücklich den Vorschlag, ein Seenotrettungsschiff unter Beteiligung der EKD ins Mittelmeer zu schicken. Das Schiff sollte von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis getragen werden unter Beteiligung der Kirchen „als gewichtiger Player“, sagte Bedford-Strohm. Die
kirchenleitenden Gremien wollen im September nach einem Konzept suchen.
Die Kirchengemeinde Aerzen startet nach einmütiger Zustimmung des Kirchenvorstands die Aktion, um diese Überlegungen und Planungen zu unterstützen. Bis zu den Sitzungen der Kirchenkonferenz und des Rates der EKD Anfang September sollen alle, die das Anliegen unterstützen, Segelboote aus Papier falten und mit dem eigenen Namen kennzeichnen. Die Segelboote, die im Pfarramt
in Aerzen gesammelt werden, werden Anfang September ins Kirchenamt der EKD gebracht. Verbunden damit ist die Hoffnung, dass sich die Kirche und viele zivilgesellschaftliche Kräfte an der Seenotrettung im Mittelmeer beteiligen.
Gestartet wird die Aktion in der Sendung „Angedacht“ auf radio aktiv am Donnerstag, 8. August kurz nach 6 Uhr. Bei verschiedenen Aktionen, Aktivitäten, Initiativen und Gottesdiensten werden Pastor Christof Vetter und Diakonin SophieMarie Kabuß darum bitten, Segelboote zu falten. Andere Kirchengemeinden und Einrichtungen im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont wurden eingeladen, sich an der Aktion beteiligen. Abschluss der Aktion ist am 1. September bei der ökumenischen Andacht anlässlich „80 Jahre Kriegsbeginn“ (18:30 Uhr) in der Aerzener Marienkirche.

Papierschiffe 1

 

Der Kirchenvorstand der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Aerzen hat sich in seiner Sitzung diese Woche den „Palermo Apell“ einstimmig zu eigen gemacht. Mit dem vom Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und des Bürgermeisters von Palermo (Sizilien), Leoluca Orlando, veröffentlichten Apell fordert die Kirchengemeinde, dass das Jahr 2019 nicht zu einem verlorenen Jahr für die Seenotrettung im Mittelmeer werde: