Etwa 500.000 haben in Berlin gegen den kriegerischen und völkerrechtswidrigen Angriff des von Putin regieren Russlands auf die Ukraine demonstriert - vielleicht waren auch Menschen aus Aerzen dabei. Doch viele werden so kurzfristig nicht nach Berlin gefahren sein, manche und mancher allerdings in Gedanken dabei. Die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, die westfälische Präses Annette Kurschus hat dort gesprochen und die Stimme für viele evangelische Christinnen und Christen erhoben:
Das Blut der Ukrainer schreit zum Himmel
Mit Staub und Asche gesegenet - Gottesdienst am Abend des Aschermittwochs
Gott, es gibt Tage,
an denen fühlen wir uns wie Staub,
wie Dreck,
Gott, es gibt Tage,
an denen wir meinen
wir müssten nur ein wenig unser Gesicht in den Wind halten,
um zerstreut zu werden in alle Winkel der Erde – fortgeweht vom kleinsten Hauch
als hätten wir kein Gewicht.
So wollen und werden wir miteinander beten an diesem ersten Abend der Passionszeit - und mitten im Krieg. Wir beten, damit wir Kraft bekommen, mit Jesus den Weg nach Jerusalem zu gehen. Wir beten um Vergebung für unsere Schuld. Wir beten um Frieden für die Menschen in der Ukraine, aber auch in all den anderen Kriegsgebieten dieser Welt: "We shall overcome".
Der Gottesdienst wird von Pastor Christof Vetter und dem früheren Kirchenkreiskantor Hans Christoph Becker-Foss gestaltet.
Bei Gottesdiensten und Andachten gilt die 3-G-Regel. Willkommen, sind alle, die genesen, vollständig geimpft oder getestet sind. Der Kirchenvorstand weist darauf hin, dass es in Aerzen Stationen gibt, wo kostenfrei ein Antigentest durchgeführt werden kann. Dieser Nachweis wie auch die Nachweise, genesen oder geimpft zu sein, müssen vor Beginn des Gottesdienstes vorgezeigt werden. Im Gottesdienst wird auf Abstand geachtet und auf gemeinsames Singen verzichtet, während der Gottesdienste wird Maske getragen.
Landesbischof Meister zum Krieg in der Ukraine
„Es ist Krieg, die Nachrichten überschlagen sich und die Diplomatie ist gescheitert. Mit Fassungslosigkeit und Angst erleben wir, dass sich das Böse in Europa mit militärischer Gewalt Raum greift. Jeder Krieg ist ein Ausbruch des Bösen. Wie kann mit einem Land umgegangen werden, das sich vom Völkerrecht suspendiert und die Souveränität eines anderen Staates missachtet? Genauer: Wie kann mit Putin und einer Bande von politischen Lakaien umgegangenen werden, die von Bosheit, Enttäuschung und Größenwahn getrieben, den Weltfrieden bedrohen? Die erste Verpflichtung lautet, diejenigen zu schützen, die Opfer dieser Bosheit werden.
Im Gebet sind wir vereint mit all den Menschen, die in der Ukraine um ihr Leben und die Freiheit ihres Landes fürchten müssen.
In der Bibel lesen wir von einer ernüchternden, göttlichen Einsicht am Ende der Sintflut: „Denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ Dass Gewalt nicht durch Gewalt zu überwinden ist, wurde damit zum wichtigsten Lernvorgang, von dem die Bibel berichtet. Und es ist zugleich die Einsicht Gottes selbst am Ende der großen Flut. Wir dürfen nicht aufhören, das Böse im Menschen einzudämmen.
Dietrich Bonhoeffer schrieb aus seiner Haft: „Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurücklässt.“
Kirchengemeinden laden zum Friedensgebet ein
Die evangelischen Kirchengemeinden in Aerzen und Groß Berkel laden am Freitag, 25. Februar, um 18 Uhr gemeinsam zu einem Friedensgebet in die Marienkirche in Aerzen ein. In der Kirchengemeinde Hemeringen-Lachem beginnt auch um 18 Uhr mit dem Läuten der Glocken ein Friedensgebet in der Hemeringer Kirche.
Angesichts der Angriffe russischer Streitkräfte auf die Ukraine zeigen die Kirchengemeinden mit dem gemeinsamen Friedensgebet und dem Läuten der Glocken ihre Solidarität mit den von Kriegshandlungen betroffenen und bedrohten Menschen. Für alle, die angesichts der schrecklichen Nachrichten Trost suchen, sei dieses Friedensgebet ein Ort der Begegnung verbunden mit der Hoffnung, in aller Sprachlosigkeiten Worte zu finden. „Im Gebet sind wir verbunden mit vielen Christinnen und Christen in Niedersachsen, deutschlandweit und auch weltweit,“ wissen die Verantwortlichen in den Kirchengemeinden.
Bei Gottesdiensten und Andachten gilt die 3-G-Regel. Willkommen, sind alle, die genesen, vollständig geimpft oder getestet sind. Der Kirchenvorstand weist darauf hin, dass es in Aerzen Stationen gibt, wo kostenfrei ein Antigentest durchgeführt werden kann. Dieser Nachweis wie auch die Nachweise, genesen oder geimpft zu sein, müssen vor Beginn des Gottesdienstes vorgezeigt werden. Im Gottesdienst wird auf Abstand geachtet und auf gemeinsames Singen verzichtet, während der Gottesdienste wird Maske getragen.