Die Passionsandacht der Konfirmandinnen und Konfirmanden war dieses Mal nass: Rund um Königsföre und auch beim Sportplattz regnete es in Strömen, doch das hielt einige nicht ab, miteinander zu beten und sich zu erinnern, wie es in jener Nacht war, als Jesus verhaftet wurde und Petrus abggestritten hat, dass er Jesus überhaupt kannte - bis der Hahn krähte:

Königsförde 1

 

Unter das schützende Dach der Grillhütte geflohen, nahmen Konfirmandinnen und Konfirmanden, menschen aus Königsförde und Aerzen sich Zeit, über Petrus, seine Leugnen und das Krähen des Hahns nachzudenken.

Es ist die Geschichte tragischer Selbstüberschätzung. Petrus ist sich seiner Sache allzu sicher. Er meint, dass er das hinbekommt und nimmt den Mund zu voll: „Mir kann doch so etwas nicht passieren!“ Aber wenn es dann so weit ist, versagt er, weil er gar nicht versteht, was gerade geschieht. Eine bittere Erfahrung, bei der wir mit den eigenen Grenzen konfrontiert werden. Das tut weh. Es dauert dann eine geraume Weile, bis wir wie Petrus wahrnehmen, was gerade geschehen ist, aber da ist es dann meist zu spät. Wie schwer fällt es, eigenes Verschulden einzuräumen.

Der Hahnenschrei aber ist nicht nur ein Moment, in dem man zusammenzuckt. Er ist auch ein Moment der Gnade. Es wird erzählt, Jesus habe kurz zur Seite geblickt und Petrus angeschaut. Ein wortloser Blick. Was sagt er: Siehst du, ich habe es dir doch gesagt. Vorwurfsvoll? Traurig? Einsam? Der Herr schaut ihn an. Da weint Petrus. Bitterlich. Das ist die Wahrheit seines Lebens. Er hat den Mut sich ihr zu stellen.

Königsförde 2

 

Der Hahnenschrei am Morgen als Alarmsignal und Weckruf zugleich. Er lädt ein, über eigene Schuld nachzudenken und sich vor aller Selbstüberhebung zu hüten. Und er erinnert an den Blick Jesu, der uns in der Vergebung immer einen Neuanfang gewährt.

 

 

Über die nötige Restaurierung der Natursteinmauer am Friedhof in Aerzen hat Pastor Christof Vetter nachgedacht. über die Finanzen berät der kirchenvorstand in seiner kommenden Sitzung - über den Sinn und Unsinn einer solchen Maßnahme macht der Pastor sich theologisch Gedanken:

Natursteinmauer

Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain hat die Friedhofsmauer als das beste Beispiel für eine unnötige Ausgaben bezeichnet: „Man könnte viele Beispiele für unsinnige Ausgaben nennen, aber keines ist treffender als die Errichtung einer Friedhofsmauer. Die, die drinnen sind, können sowieso nicht hinaus, und die, die draußen sind, wollen nicht hinein.“ Dem widerspricht die Kirchengemeinde in Aerzen. Als Eignerin des Friedhofes lässt sie Jahr für Jahr einen Abschnitt der Natursteinmauer säubern und restaurieren: Auf die gesamte Länge gesehen ein teures Vorhaben. Aber für den Kirchenvorstand steht fest: Die Mauer muss erhalten bleiben: Sie muss sogar in ihrer Schönheit erhalten bleiben. 

Die Natursteinmauer am Aerzener Friedhof – und an vielen anderen Friedhöfen in der Region – ist im wahrsten Sinn des Wortes eine „Umfriedung“. Sie schafft Frieden: Die Friedhofsmauer schützt Trauernde vor neugierigen Blicken. Dazu grenzt die Mauer das alltägliche Leben ab, ohne es auszuschließen. Die Geräusche vorüberfahrender Autos sind weiterhin zu hören, das Reden von Menschen und manchmal auch das fröhliche Lärmen von Kindern sucht sich seinen Weg über die Friedhofsmauer. Selbst das Brummen von Maschinen ist zu hören. Innerhalb der Mauer ist zu spüren: Das Leben ist noch da, zum Glück. Doch die Töne des Alltags sind ein wenig gedämpfter.

So schafft diese Mauer am Friedhof keine völlige Abgeschiedenheit, sondern sie zieht eine Grenze zwischen dem alltäglichen Leben – in Aerzen etwa mit der Bushaltestelle direkt an der Mauer vor dem Friedhof – und einer anderen Wirklichkeit von Leben auf dem Friedhof. Innerhalb der Mauer bekommt das Leben eine neue Dimension geschenkt: Da wird Leben nicht regiert von Fahrplänen, Terminen im Kalender und dem Wissen um so viel, was noch nicht erledigt ist. Innerhalb dieser Mauern spürt das Leben der Ewigkeit nach. Es ist die Ruhe, die um die Begrenztheit des Lebens weiß. Um Abschied und Trauer. Aber auch um Erinnerung, Geborgenheit und Trost, der uns geschenkt wird. Es ist die Ahnung, dass diese Welt nicht alles ist und Gottes Ewigkeit uns erwartet. Die Friedhofsmauer ist die Grenze zwischen zwei unterschiedlichen Arten, Leben zu erleben – und deshalb ist diese und jede andere Mauer an Friedhöfen ganz und gar keine unnötige Ausgabe. 

Übrigens: Wer für die Restaurierung der Mauer am Friedhof Aerzen spenden möchte, kann dies gern über das Pfarramt tun. 

 

 

Osterfrühstück

Zum Frühstück an den gedeckten Tisch setzen und alles entdecken, was Herz und Magen begehrt: frische Brötchen, Butter, Marmelade, Wurst, Käse und ein Ei: am Ostersonntag, 9. April, lädt die Kirchengemeinde Aerzen zum Frühstück ins Gemeindehaus (Burgstraße 1) ein. Wer nach der Osternachtsfeier gemeinsam frühstücken möchte, kann sich telefonisch im Pfarrbüro (05154/3473) zu den üblichen Bürozeiten oder per E-Mail (pfarrbuero@kirche-aerzen.de) bis Mittwoch, 5. April, 12 Uhr anmelden.

Wärmewinter

 

Angesichts der Aufforderung der politisch Verantwortlichen in diesem und im kommenden Winter sparsam mit Strom und Gas umzugehen, hat das Diakonische Werk und die Evangelische Kirche in Deutschland die Aktion #wärmewinter ausgerufen. Christine Fischer von der Diakonie Hameln berichtet am beim Gemeindenachmittag der Kirchengemeinde Aerzen von den Aktivitäten und den Planungen für den kommenden Winter: am Mittwoch ab 15 Uhr im Gemeindehaus in Aerzen: Zum einen wird Menschen, die sich die teuer gewordene Energie nicht mehr leisten können, geholfen, und zum anderen werden in den Kirchengemeinden Räume zur Verfügung gestellt werden, wo Menschen es war haben. An der Aktion #wärmewinter beteiligt sich die Kirchengemeinde Aerzen von Anfang an mit geheizten Räumen und die Diakonie Hameln unterstützt Menschen, Energie zu sparen und die Abrechnungen zu verstehen. 

 

Zum Sonntag Lätare gehört die Erinnerung, dass die Gesichten der Heilsgeschichte uns immer wieder sagen: "Alls wird gut!":

Die Israeliten erinnerten sich als sie in großer Not waren: 

"Sie suchten nach Antworten, sie erinnerten sich: An Noah, der auf dem trockenen Land ein Schiff baute, um der Sintflut zu entkommen, und dem Gott das Versprechen gab: „Nie wieder!“ Eine Katastrophe mit Happy End.

Sie erinnerten sich an Abraham, der aufbrach mit Hoffnung und Zuversicht im Herzen, weil er auf Gottes Wort hörte. Ein Drama mit Happy End.

Sie erinnerten sich an Mose, der die Israeliten freipresste aus der eisernen Hand des Pharaos und der durch das Rote Meer sein Volk in die Freiheit führte. Ein Historienspektakel mit Happy End."

Die Christinnen und Christen dürfen und können die Geschichte von Ostern her sehen: Auf das Leiden und Sterben antwortet der Ostermorgen. Das Grab ist leer udn Jesus begegnet den Frauen und den Jüngern. 

Mit dieser Erinnerung können wir den Auftrag Jesu erfüllen:

Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

So wird getauft mit Wasser und Worten...

Taufe Johanna Wasser

und gemeinsam gesegnet:

Taufe Finn Lätare

 

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