Mit einem nachweihnachtlichen Krippenspiel überraschten Lektor Ullrich Händchen, Lektorin Karin Rischmüller und Kirchenvorsteher Joachim Storch bei der Abendandacht am Sonntag nach Weihnachten.

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Ullrich Händchen erzählte als Küster des Tempels zur damaligen Zeit, wie Simeon Jahr übers Jahr und Tag für Tag im Eingang saß und auf den Messias wartete. Im Traum sei ihm versprochen worden, dass er den Heiland sehen dürfe, bevor er sterben müsse. Mit Hannah, einer alten Frau, beobachtete der Küster, wie plötzlich ein junges Paar auf den alten Simeon zuging und ihm ihr neugeborenes Kind in den Arm legte. Da stimmte Simeon seinen Lobgesang an:

Herr,
nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren,
wie du gesagt hast;
denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern,
ein Licht zur Erleuchtung der Heiden
und zum Preis deines Volkes Israel.

Als Josef und Maria sich  wunderten sich über das, was von ihrem Kind gesagt wurde, segnete Simeon sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: "Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden."

Musikalisch mit vielen Weihnachtsliedern begleitete Organist KMD Martin Winkler die Andacht mit dem Krippenspiel, das nicht an der Krippe spielte.

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Wir haben in Aerzen Weihnachten gefeiert und feiern noch: "Ich verkündige euch große Freude". An drei Spielorten, mit vielen Kirchenvorsteher*innen, Musiker*innen, Technikern, Prediger*innen, Lektor*innen und insbesondere vielen ehrenamtlichen Helfer*innen - und auch mit zwei Eselinnen. Allen sei Dank gesagt und hoffentlich haben alle erlebt, was die Botschaft ist, die wir die Weihnachtszeit über am Arm tragen...

 

Des Krippenspiel 2020 dieses Jahr in digitaler Form. So können es auch alle Großeltern, Paten, Verwandte und Freunde sehen, die wir dieses Jahr nicht live treffen können.
Wir wünsche EUCH und IHNEN, dass das Weihnachtswunder spürbar wird.

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Zuerst vor der Kirchentür - liegend

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Dann in der Kirche ...

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Aufgebaut... Dank an alle, die mitgeholen haben: Baumständer gebaut, Baum gesägt, Baum transportiert, Baum in die Kirche gebrahct und aufgebaut - und Bröztchen geschmiert für die, die das alles gemacht haben... 

 

Seit Mitte der 80er Jahre wird das Friedenslicht zur Weih­nachtszeit aus der Geburtsgrotte in Bethlehem geholt und in viele Kirchengemeinden und Häuser verteilt, in Gottesdien­sten begrüßt und weitergegeben. Ein Kind aus Österreich wird nach Israel geflogen, entzündet in Bethlehem das Licht und bringt es dann nach Wien, von wo aus es in Europa ver­teilt wird. Doch nicht so dieses Jahr. Wegen der Pandemie konnte kein Kind aus Österreich diese Reise antreten – deshalb hat ein Kind aus Bethlehem dieses Jahr das Friedenslicht entzündet: Maria Khoury. Die Neunjährige hat erzählt, wie stolz ihre gesamte Familie ist, dass sie dieses Jahr das Friedenslicht entzünden darf. Maria Khoury und ihre Familie sind Christen und Palästinenser – eine Minder­heit in einem Volk, das ausgegrenzt ist und hinter einer Mauer leben muss. Dort an jenem Ort, wo nach der Erzäh­lung des Evangelisten Lukas, Jesus geboren wurde.

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Knapp eine Stunde mit dem Bus entfernt ist Hebron, wo vermutlich der Baumgarten Mamre war, an dem der kleinvieh-züchtende Urvater des Glaubens, Abraham mit seiner Frau Sarah und allen, die bei ihm waren, damals gelagert hat, als Gott ihn besuchte. Gott hat Abraham versprochen, dass das betagte, aber kinderlose Ehepaar einen Sohn bekommen wird. Da konnte Sarah nur lachen – und so hieß dann der Sohn, der übers Jahr geboren wurde: Isaak – „sie lachte“.

Wahrscheinlich hat Gott mit gelacht, als er Sarah lachen hör­te. Seine Botschaft ist eindeutig: Gott ist nichts unmöglich. Nicht als plumper Werbespruch – „nichts ist unmöglich“ – sondern als Gewissheit, dass Gott Ja zum Leben sagt. Ja zum größten Lebenswunsch von Abraham und Sarah. Ja zu unse­rem Leben in einem kleinen Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Das feiern wir: „Weihnachten geht immer“. In diesem Jahr wird alles anders als bei den bishe­rigen Weihnachtsfeiern in unserem Leben. Darauf freuen wir uns – und wir zünden das Licht an, die Kerzen, die vom Frieden erzählen – und davon, dass ein junges Mädchen aus einem Volk, das viel Gewalt erfährt und viel Gewalt ausübt, aus einer Gegend, wo immer Kriegsstimmung herrscht in diesem Jahr unser Friedenslicht angezündet hat.

Maria Khoury ist ein Kind, das für mich Hoffnung ausstrahlt Sie trägt den Namen jener Frau, die das Jesuskind geboren hat. Maria war mit ihrem Mann, weil es der Kaiser im fernen Rom so wollte, unterwegs und damit obdachlos. Wir bleiben in diesem Jahr bei uns zu Hause – unter einem festen Dach und in geschützten Räumen, weil wir damit nicht nur der Verordnung der Landesregierung nachkommen, sondern weil wir damit die Liebe ausdrücken, die uns in der Krippe in Bethlehem geschenkt wurde: Wir bleiben zu Hause, um nie­mand zu infizieren und nicht infiziert zu werden. Wir bleiben zu Hause, weil wir damit die Liebe feiern – im Kerzenschein des Friedenslichtes aus Bethlehem: "Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!"

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